Ob man es an der eigenen Digitalnutzung beobachtet oder Statistiken zu Rate zieht: Die Sehdauer von audiovisuellen Inhalten wächst weiterhin. Eine aktuelle Veröffentlichung von VAUNET, dem Verband privater Medien, zeigt, dass der Anteil der Audio- und audiovisuellen Mediennutzung am gesamten Medienzeitbudget (ab 14 Jahren) in Deutschland 2022 auf knapp 90 Prozent angestiegen ist. Nimmt man Tablets und Mobiltelefone zusammen, haben sie dem Fernseher in der Primetime bereits den Rang abgelaufen. Dabei steigt die Mischnutzung von Mobiltelefon und TV-Bildschirm, in unterschiedlichen Alltagssituationen oder sogar gleichzeitig.
Infolgedessen sollten sich TV-Sender mit den verfügbaren technischen und inhaltlichen Potenzialen beschäftigen, damit sie ihre Zuschauer enger über den Tag begleiten und gleichzeitig Medienbrüche vermeiden können. Denn Social-Media-Plattformen setzen immer präzisere Algorithmen ein, um ihre User bei sich zu halten, und sie wissen warum: Das Wachstum liegt im ständigen und überall verfügbaren mobilen Angebot. Für diese Herausforderungen hat TeraVolt ein „TV Digital First“-Konzept entwickelt und bietet damit verschiedene Lösungen an.
Das Fernsehen muss mobile Angebote machen, um Sehdauer zurückzugewinnen
Bisher veröffentlichen TV-Sender häufig Teile ihrer Formate digital bei bspw. Instagram, TikTok, Twitter oder Facebook. Dadurch erhoffen Sie sich mehr Aufmerksamkeit und indirekt auch mehr Quote sowie zusätzliche Umsätze aus der Werbevermarktung über die Plattformen. Die ungewissen Algorithmen, mit denen die Social-Media-Plattformen diese Inhalte weitergeben, bleiben für die TV-Sender jedoch eine Black-Box. Auch persönliche Userdaten fließen nur in die Wertschöpfungskette der verschiedenen Big-Tech-Unternehmen ein. Für die TV-Sender und Plattformen ist es deshalb nicht nur essenziell, die Content-Hoheit zu behalten, sondern auch in der zielgruppengenauen Vermarktung liegt ein Treiber für den zukünftigen Erfolg. Die direkte Ansprache eines Nutzers, den man aufgrund seines Kundenprofils kennt, ist für jeden Sponsor oder Werbetreibenden interessanter als ein allgemeiner, nicht kundenspezifischer Social-Media-Rundumschlag. Eigenständige Userdaten sind zudem wertvoller und können auch besser vermarket werden.
Die hauseigene Entwicklung: TVXRAY für die Community
TeraVolt löst dieses Dilemma, indem es für TV-Sender und Broadcaster Applikationen programmiert, in denen sich weiterer Content für Nutzer oder Abonnenten befindet. Ein Beispiel ist der DFL-Bundesliga-Interactive-Feed, ein personalisierter Service für Fußballfans. Ausgangspunkt ist die TeraVolt-Entwicklung TVXRAY, eine AI-basierte SaaS-fähige SDK-Lösung, die sich in Over-the-top-Clients integrieren lässt. Der Leitgedanke hinter dieser intelligenten Technologie ist allerdings ganz profan: Der User möchte Personen, Marken und Themen folgen – und das möglichst einfach und nahtlos innerhalb der gleichen Plattform. Er bleibt im selben Kanal, um Beiträge, Posts und Kommentare aus der Community anzuschauen.
TeraVolt nennt es „das Gen-Z-Upgrade für die Live-Sportübertragung“, aber es ist mehr als das: TVXRAY benachrichtigt den Zuschauer im DFL-Bundesliga-Interactive-Feed und liefert ihm Statistiken von Partien, die ihn interessieren könnten. TVXRAY spielt Video-Alarme von gleichzeitig stattfindenden Spielen ein. Es stellt Hintergrundinformationen zu Spielern interaktiv zur Verfügung. Auf dem Handy, übers Web, den EPG bei SmartTV oder Set-top-Boxen, können Zahlen und Bilder mit einem „Klick“ abgefragt werden – synchron zur laufenden Übertragung. So versteht der Zuschauer das Spiel noch besser und setzt sich aktiver mit dem Streaming auseinander.
Eine ausgezeichnete Applikation, die die Nutzung steigert
Spielerische Elemente halten den Fan über eine längere Zeit im eigenen Medium am Ball. Gleichzeitig lernt das System über den „Activity Feed“ die Vorlieben des Users kennen und optimiert sein Kundenprofil – sei es für Werbung oder Premium-Inhalte.
Übrigens konnten die Deutsche Fußball Liga und TeraVolt 2021 mehrere Preise für den Bundesliga-Interactive-Feed entgegennehmen. Zudem erzielte die DFL mit TVXRAY über 30 Prozent mehr Nutzung. Rund 80 Prozent der Zuschauer nutzten aktiv die Videofeatures und wählten einzelne Highlights für sich aus, während sie trotzdem im originären Stream blieben. Übertragungspartner in Japan, Malaysia und Ungarn haben die bahnbrechende Servicefunktion in ihr Angebot aufgenommen. Natürlich lässt sich TVXRAY aber auch auf andere Sportanlässe und Athleten übertragen.
An den eigenen Stars und Erfolgsformaten beteiligt bleiben
Ebenso naheliegend ist diese Technologie für Unterhaltungsformate, einzelne Sender-Stars oder die Vernetzung von Zuschauern untereinander. Denn große TV-Ereignisse haben nach wie vor die Kraft, Menschen vor dem Fernseher zu versammeln, Gespräche darüber anzuregen und von den Medien reflektiert zu werden. Seit es die sozialen Netzwerke gibt, steigt zudem auch das Bedürfnis, sich in einer Community zu äußern, zu bewerten oder zu empfehlen. Der Begriff „viral gehen“ stammt zwar aus der digitalen Welt, kann aber ebenso von konventionellen TV-Sendern – mit der entsprechenden Technik und Strategie – zum Vorteil genutzt werden. Dies muss sich der Sender zunutze machen. Gleiches gilt für die Stärkung eigenständiger Unterhaltungsformate, die Bekanntheit von Sender-Stars oder die Vernetzung von Zuschauern untereinander. Die Möglichkeiten von digitalen Fernsehapplikationen sind nicht nur für Digital-Natives oder die Gen-Z attraktiv. TeraVolt erwartet, dass sich zukünftig die TV-Nutzung über alle Zielgruppen hinweg zunehmend mit dem Internet verbindet, eben „TV Digital First“. Und mit dem „TV Digital First“-Konzept bietet TeraVolt seinen Kunden eine technologische Lösung, um ebenfalls von den Social-Media-Success-Storys und den damit verbundenen Mehrwerten zu profitieren.
Warum man sich auf TV Digital First vorbereiten muss – und kann
„It’s not information overload, it’s filter failure“, sagt der US-amerikanische Medienprofessor Clay Shirky, und führt weiter aus, dass sich das Zuschauerverhalten vom passiven Konsum von Texten immer weiter zu einem interaktiven Erlebnis bewegt. „Asymmetrische“ Kommunikation, die nur von einem Sender ausgeht, hat ihre Grenzen erreicht. Ob Voting, Informationsvertiefung oder ein näherer Blick auf das Produkt – neue Digitaltechnologien wie TVXRAY von TeraVolt machen es unglaublich einfach, sich enger mit einem Angebot oder einer Person zu verbinden („connecting“) um im nächsten Schritt daraus eine Beziehung und Zusammenarbeit werden zu lassen („collaborating“).
Die Social-Media-Anbieter tun weiterhin alles, um die hauptgenutzte Entertainment-Plattform zu werden. Wurden in der Anfangszeit von Facebook und Instagram nur Bilder veröffentlicht, kamen Videos und Streaming hinzu. Abseits der etablierten TV-Broadcaster hat sich mittlerweile eine Content-Creation-Industrie entwickelt, die teilweise Reichweiten erzielt, von denen klassische TV-Programmdirektionen nur träumen können. Dabei haben gerade lokale und Sparten-Fernsehsender eine hohe Relevanz in ihren Zielgruppen. Sie kennen ihre Märkte am besten und können so passende Angebote zur Zusammenarbeit herstellen. Bevor man also weiter plattformspezifischen Content für „dritte“ soziale Netzwerke produziert, arbeitet TeraVolt mit seinen Kunden daran, eigene Digitalkanäle aufzubauen.